Team News // 13. Februar 2021

Leipziger Nachwuchs-Handballer schippen Straßenbahn-Strecke nach Schkeuditz frei

Gute Partnerschaft zwischen dem SC DHfK Handball und der Leipziger Gruppe zeigt sich auch in Krisenzeiten. SC DHfK greift den Leipziger Verkehrsbetrieben unter die Arme – Leipziger Gruppe steht den Handballern während der Corona-Krise weiter als treuer Hauptsponsor zur Seite

Ungewöhnliches Bild am Samstagmorgen in Leipzig-Wahren: 50 Nachwuchs-Handballer des SC DHfK griffen zu den Schippen und legten bis zum Nachmittag die Schienen der Straßenbahnlinie 11 Richtung Schkeuditz frei. Seit 16.49 Uhr rollt die Tram wieder.

„Sport frei!“ – mit dem traditionellen Gruß aller Freunde von Leibesübungen haben sich junge Handballer des SC DHfK Leipzig am Samstagmorgen an die Arbeit gemacht. Diesmal stand ein etwas anderes Training auf dem Programm: Schnee schippen. In Wahren am Dominikanerkloster ging’s los. Ab da waren acht Kilometer Straßenbahn-Schienen in Richtung Westen freizulegen. Jene Teilstrecke, auf der bis zum Wintereinsatz von Schnee-Tief „Tristan“ die Linie 11 nach Schkeuditz rollte.

Den Sportlern bietet sich eine Abwechslung

„Wir haben bis jetzt etwa 90 Prozent unseres Netzes freigeschaufelt“, konstatierte Marc Backhaus, der Pressesprecher der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB), vor Beginn der ungewöhnlichen Hilfsaktion. „Die Strecke nach Schkeuditz ist eine der letzten zentralen Routen, die noch fehlen.“ Seit vorigen Sonntag fuhr die Straßenbahn wegen Schneeverwehungen und -bergen auf den Gleisen nicht mehr bis in die Flughafenstadt. Da kam das Angebot der Jugendabteilungen des SC DHfK gerade recht. „Für uns als Verein ist es wichtig, dass wir helfen können“, sagte Jugendkoordinator Matthias Albrecht. „Und für die Jungs ist es eine Abwechslung.“

Alle Jugendspieler, die sich am Sonnabend in Leipzig aufhielten, standen Punkt 10 Uhr in Wahren Schippe bei Fuß. Etwa 50 Nachwuchs-Handballer waren es insgesamt – von der C-Jugend bis zur U 23.

Die Jungen brauchen 30 Minuten für 50 Meter

Für die ersten 50 Meter brauchten die jungen Herren etwa 30 Minuten. Zentimeterdick hing das Eis auf den Gleisen und war nur mit entsprechendem Werkzeug zu entfernen. Nach einer ersten kurzen Verschnaufpause ging es weiter – zunächst zu Fuß an den Schienen entlang. Derweil das Schneeräumfahrzeug der LVB langsam nebenherfuhr. Auch Ulf Middelberg, der Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe, hatte sich eine Schaufel geschnappt und packte tatkräftig mit an. „Lieber analog schippen als digital chatten“, sagte er lachend. „Unsere LVB-Mannschaft hat die ganze Woche einen guten Job gemacht. Jetzt hilft ein anderes Team mit.“ In der Gruppe sei einfach mehr zu schaffen. „Wir sind Sponsoring-Partner der Handballer; von der Jugend bis zur Erstliga-Mannschaft“, klärte Middelberg auf. „So sagen die Handballer eben auch mal danke.“